Freitag, 20. März 2015

Die letzten bildlichen Beweise!

Unser Reich: zwei Betten und ein Stuhl

unsere Hütte

der Innenhof mit Brunnen

auf dem Weg nach Yajchata


Die Zuschauer in Azangaro warten gespannt

erste Tänzer


Der weißen Fahnen halber erkannte man die bunter Truppe früher schon von weitem

egal ob groß oder klein, zwei oder vier Beine..

Die Bilder vom dörflichen Karneval sind leider samt aller Urlaubsfotos und Kamera in einer fremden Tasche verschwunden. Ab jetzt wird es also schwierig mit den optischen Elementen... SORRY!

Ferienjob auf dem Bauernhof

Nachdem die Weihnachtsferien für uns freiwillige also bald, aber erlebnisreich vorbei waren, hieß esfür uns... JOBSUCHE! Die Schulferien gehen schließlich bin März und zwei Monate arbeitslose Freiwillige; das geht ja so nicht.
Schon vor Weihnachten hatten wir natürlich Ausschau nach möglichen Arbeitsplätzen gesucht und ich hatte das Anliegen, möglichst in eine andere Stadt oder gar Landesteil zu gehen, um das Land besser kennenzulernen.
Mein Wunsch hat sich erfüllt. Wir packten unsere Rucksäcke so voll wie noch nieund verabschiedeten uns - bei unserer Gastomi sogar unter Tränen - für 6 Wochen von Lima, seinem Lärm und Trubel. Der Bus brachte uns 24h später nach Puno, die größte Stadt am höchsten schiffbaren See der Welt, dem berühmten Titicacasee.
Nach einem Tag ankommen und durchschnaufen... 4000m sind eben doch nicht so sauerstoffreich... holte uns Orfa, unsere dortige Gastmama und Brigadamitarbeiterin, und es ging mit 3 Bussen in 3 Stunden in die Comunidad de Yajchata.
Yajchata... wo soll ich anfangen? 70 Einwohner, 300 Kühe, 500 Schafe, 200 Lamas und Hühner, Katzen, ja, sogar die Meerschweinchen gehören dazu, denn außer den Lebewesen gibt es in Yajchata nur eine einzige Straße und eben die teils leerstehenden Lehmhütten der Höfe.
Alles in allem ist das Dörfchen also die Ruhe selbst. 3 Minivans, die am Tag die Leute in das 20min entfernte Azangaro, die Kreishauptstadt, fahren und eine Grundschule, die in den Ferien natürlich zu hat und ein Puesto de Salud, also eine Krankenstation, wo ein Arzt zwei mal wöchentlich die Kranken kostenlos behandelt.
Von Montag bis Freitag halfen wir also auf Orfas Hof: Kühe melken (per Hand natürlich), Schafe und Lamas auf die Weide treiben und festbinden, Hühner füttern, Käse machen, kochen (eigentlich kocht man noch auf dem offenen Kuhfladenfeuer, aber Orfa hat schon einen kleinen Gasherd), abwaschen, Kartoffelfelder pflegen, Tiere eintreiben und um 7 ging es ins Bett. Wie ruhig so ein Tag ohne Internet oder Fernsehen sein kann, genial!
Das Leben auf dem Land ist einfach und hart. Die Felder werden allesamt mit der Hand und ohne Maschinen bearbeitet, viel zum Verkaufen bleibt nicht übrig, sodass das einzige Geld durch den Verkauf von Tieren auf dem Markt in die Familie kommt. Das reicht kaum für Schuluniformen für die meist zahlreichen Kinder, die als Arbeitskräfte aber auch gebraucht werden und noch entstehende Busfahrten.
Es gibt zwar seit 2 Jahren Strom, aber eben keine technischen Geräte. Lesen können die wenigsten. Gesprochen wird hauptsächlich Quechua, aber die meisten sprechen oder verstehen zumindest Spanisch. Die Gemeinden haben mit vielen Problemen zu kämpfen. Mangelnde Hygiene (es gibt keine Toiletten oder duschen, nur die freie Natur), starke Umweltverschmutzung (der Dorfladen verkauft zwar Plastikflaschen und Chipstüten, aber eine Müllabfuhr gibt es nicht), Inzucht der Tiere, eine hohe Kindersterblichkeit,Vitaminmangel und daraus filgende Erkrankungen wie Anämien etc.
Ohne die staatlichen Zuschüsse könnten die Menschen in dem Rauen Klima nicht überleben, die Wintermonate (April bis Dezember) sind eisig und trocken, im Sommer regnet es täglich und das karge Land steht unter Wasser.
Absicherungen bei Ernteausfällen oder Viehseuchen gibt es natürlich nicht. Genauso wenig wie für die, die körperlich die Arbeit auf dem Feld nicht mehr bewältigen können. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als in die Städte zu ziehen und zu betteln.
Den doch recht eintönigen Alltag wissen sich die Bewohner Yajchatas allerdings zu versüßen: es gibt tausende Traditionen und Bräuche, die immer in einer kleinen Feier enden.
Wir hatten das Glück, zum Karneval dort zu sein.
Orfas Familie kam also auf den Hof, schmückte mit Luftschlangen den Hof, bereitete das am Tag zuvor geschlachtete Lama traditionel auf dem Feuer zu, hielt ein Ritual, was das Eingraben von in Wein eingelegten Kokablättern beinhaltet, ab und danach wurden die Tiere verheiratet: Dem frischen Kuhpärchen wurden nur mit Girlanden geschmückt; dem Schafpärchen jedoch gng es ran an die Knorpel: von beiden wurde ein Stückchen Ohr abgeschnitten und an einem heiligen Ort vergraben. Danach gab es Volksmusik aus dem Autoradio und Bier, aber natürlich nicht zu lange, da nach Sonnenuntergang keine Lampe den Hof beleuchtet und es schnell auf 3 Grad abkühlt.
In Azangaro wurde der Karneval ausgiebiger gefeiert: alle Gemeinden 8auch Yajchata) schickte seine Tänzer in ihren traditionellen Uniformen (meist ein roter Rock mit weißer Bluse und Hut) auf die Straße und man brachte dem Bürgermeister ein Opfertier (Hasen, Meerschweine, Rebhühner, Füchse...). Alle schauten zu und aßen Eis und tranken Kola und das ganze war wie ein kleines Stadtfest. Kostüme, so wie in Deutschland üblich, sucht man hier jedoch vergeblich.
Ich habe die Zeit auf dem Land wirklich genossen. Natürlich hatte man viele Bequemlichkeiten wie ständig fließend Wasser oder eine Heizung nicht, aber genau diese Ruhe tat nach 6 Monaten Gro´stadt richtig gut.
Es ist wirklich schade, dass es in der Gegend noch keinen Pprojektplatz gibt. Es gäbe viele Einsatzmöglichkeiten für Freiwillige: Englischlehrer sind gefragt, der Doktor könnte gut einen Begleiter bei Aufklärungsgesprächen brauchen (Verhütung, häusliche Gewalt, gesunde Ernährung, Hygiene, all das sind bisher noch wenig angesprochene Themen), genauso wie es an einer Müllhalde fehlt. Wir haben jetzt mit Orfa einen Antrag an das weltwärtsbüro verfasst und werden mal schauen, was dabei rauskommt.
Eine riesen Erfahrung war es alle mal und wir kommen gerne wieder!

Während unserer 6 Wochen auf dem Hof hatten wir allerdings auch zwischendurch unser Halbzeitseminar. Wir sprachen mit unserem Betreuer und kamen zu dem Schluss, dass ein Projektwechsel und damit auch Tapetenwechsel die wohl das Beste für unsere Gastfamilie und uns sei.
Aus gesundheitlichen Gründen hat unsere jetztige Gastfamilie viel um die Ohren, wodurch die Stimmung in den letzten Wochen angespannt war. Auch unser Arbeitsplatz, die Grundschule, ist ein Grund für den Wechsel: die Kommunikation funktioniert auch nach mehrmaligen Gesprächen nicht und im neuen Stundenplan wären wir wieder als voller Lehrerersatz statt Unterstützung vorgesehen.
Ich persönlich finde es der Yachay-Projekten wegen wirklich schade, freue mich allerdings darauf, Lima endgültig zu verlassen. Es war ja kein Geheimnis, dass ich mich nie mit der Stadt und den Menschen ganz angefreundet hatte.
Heute ist also unser letzter Abend und morgen sind wir in Palca, einem kleinen Dorf in den Bergen, allerdings nur eine Stunde vom Regenwald entfernt. Dort werden wir mit einer weiteren Freiwilligen in dem Haus der Brigada leben und uns allein versorgen. Unsere Aufgaben suchen wir uns dann dort vor Ort: Feldarbeit mit den Kindern, Hausaufgabenhilfe, Kochkurse für die Mütter, Spielabende, Sport.. uns steht alles offen und wir werden mal schauen, wo Interesse besteht :-)
In Palca soll es allerdings keinen Internetzugang geben; aber das werden wir ja auch sehen und ich bin mir sicher, dass die Berichterstattung über eine andere Stadt weiterhin stattfinden kann ;-)
Bis zum bald also!
Beste Grüße ein letztes Mal ausLima,
Tanja

Sonntag, 22. Februar 2015

Fotos :)

Gustavo und Soyla beim Verteilen der Chocolate

es war nicht schwer zu erraten, was da noch eingepackt war (Pachacamac)

erst der Kuchen, dann die Spielzeuge... wenigstens einer sah das auch so :) (Pachacamac)

alle zufrieden :) (Pachacamac)

voluminöse Geschenke und kleine Autos

oder vielleicht auch einfach nur zu viele Gechenke? (Punta Negra)

Wer entdeckt den Padre? (Punta Negra)

Carlos, Marilyn, ich und Alex (v.l.n.r.) nach dem Dekorieren im Vorhof

Heilige Nacht im Festsaal im Hause Chang

es muss blinken... immer mehr blinken... und singen!

endlich: geschenke auspacken, Truthahn essen und ganz schnell dieAugen zu, damit nichts mehr blinkt!

"Stille Nacht, heilige Nacht" und der ganze Trubel drumherum



Nunja... Jetzt ist es eben schon Februar und es gibt viel zu berichten, bzw so wie immer nachzuholen. Aber ich kann diesmal wirklich sagen, dass die letzten drei Monate vollgepackt mit Aktivitäten und Abenteuren und vor allem oft internetlos waren. Aber das findet ihr bestimmt selbst in diesem verspäteten Bericht heraus ;-)
Weihnachtszeit, besinnliche Zeit... Pf, VON WEGEN!!! Also wenn diese Zeit eins nicht war dann besinnlich, ruhig oder gar entspannend!
Diese Peruaner, oder besser gesagt unsere Gastfamilie, machen nämlich aus dieser hier besonders heißen Jahreszeit eine Art Spießrutenlauf der Geduld und Kraft.
Ab zwei Wochen vor dem Fest der Liebe wurden wir von unserer Arbeit in der Grundschule “beurlaubt”, weil angeblich eh kein richtiger Unterricht mehr stattfinden würde (die Weihnachtsfeiern, Gesangsproben und Basteleien haben wir als verpasst), um unserer Familie bzw der Brigada (ist ja eh irgendwo das Gleiche) bei der Vorbereitung auf die Chocolatadas zu helfen. Genauer genommen hieß das, Geschenke einpacken.
Aber wofür haben wir 500 Bälle, Puppen, Autos und Bettlaken von morgens bis abends eingepackt?
Diese Chocolatadas sind im grunde Weihnachtsfeieren, bei denen Kakao, also Chocolate, verteilt wird (und Geschenke). Da unserer Brigada eine gemeinnützige undäu0erst soziale Organisation ist, veranstalten sie diese Feste seit einigen Jahren schon an verschiedenen Orten: Es ging zuerst nach Pachacamac, in die Vorschule, in der auch Anki und Kaisa arbeiten.

Dann ging es an die Schule San Bartolome, eine Schule auch bei uns im Barrios Altos für “niöos especiales” (geistig und körperlich eingeschränkte Kinder), am Mittwoch folgte die Punta Negra; ein herrlicher Ort!
Hierzu mag ich ein bisschen näher erläutern, wieso gerade die Choclatada hieretwas ganz besonderes war. Die Punta Negra ist eine Strandbucht im Süden Limas, gut, sagen wir, dafür ist sie auf der einen Seite bekannt, auf der anderen Seite ist sie für ihre “Arche” bzw deren Pfarrer bekannt. In einem katholischen Land übernehmen hier oft Nonnen und eben traditionelle Pfarrer in schwarzer Kutte mit schwerem Silberkreuz die soziale Hilfe in den ärmsten Vierteln; dass ist also nicht das Besondere. Aber wenn dann der afroafrikanische Padre mit seinen Dreadlocks und Jeans von Kindern umschwärmt die kleine Kapelle La Merced, einen Fußball auf dem Kopf jonglierend, verlässt, naja, dann braucht man sich nicht länger über die Bekanntheit dieser in Schiffsform gebauten Anlaufstelle wundern.
Eiegtlich würde hier ein kleiner Exkurs zum Thema Rassismus in Peru, bzw das, was ich bisher mitbekommen habe, passen. 
Nach der Eroberung der Inkas durch die Spanier, herrschte ein großer Zwietracht zwischen den Conquisatores und den Indigenas. Die Einheimischen mussten für die Eroberer die harte Landarbeit verrichtenund lebten in großer Armut. Sklaven waren sie allerdings nicht. Dafür wurden tausende von Afrikanern auf den Südamerikanischen Kontinet gebracht, die sogennanten Criollos. Zunächste in den Mienen zur Goldgewinnung eingesetzt, wurde schnell klar, dass die Eingeschleppten von ihrer physischen Strukur nicht für das Leben in tausenden Metern Höhe, bei eisiger Kälter und Untertage “geeignet” waren. Viele verstarben schon bei den furchtbaren Aufstiegen in die höheren Regionen. Der Plan über die “Nutzung” der kostenlosen Arebieer der Spanier wurde also modifiziert: fortan arbeiteten sie auf den Kokaplantagen in den wärmeren Regionen und als Hausdiener.
Bis heute haben sich viele Vorurteile in den Köpfen einiger Peruaner festgesetzt: besonders indigen aussehende Menschen sind Bauern, alle dunkelhäutigen sind arm und kriminell, die “südländisch” oder spanisch aussehende Bevölkerung ist intelligent und lebt in den Städten und die Gringos, also die Weißen, die haben einfach nur unendlich viel Geld. Asiaten werden übrigens keine besonderen Eigenschaften zugeordnet. 
Diese Stereotypen treffen natürlich in keinster Weise zu und vor allem möchte ich den Peruanern nicht unterstellen, dass alle ausnahmslos so denken, sondern das ist eher die Minderheit bzw die allgemeine Meinung, die Individuen widersprehen fast immer!

Zurück zu der stressigsten Zeit des Jahres :)
Am darauffolgenden Tag hätten wir für Yachay arbeiten sollen und haben unsere Familie nicht zu ihrem Besuch in ein Altersheim begleitet. Dafür gab es am Freitag kein Entweichen mehr: Alle Kinder unseres Blocks waren eingeladen, sich in unserem Innehof zu versammeln. Es wurde Bingo gespielt, Kakao und Geschenke verteilt und allgemein war es ein Riesendurcheinander an schreienden Kindern, sich schlagenden Müttern und verschütteter Milch.
Vielleicht klingen meine Schilderungen ziemlich negativ wenn man bedenkt, dass die ganze Aktion ja eigentlich eine klasse Sache ist. Nur... Okay, also einmal fand ich es echt schade, dass zwar das projekt von Anki und Kaisa beschenkt wurde, unsere Grundschule aber nicht. Klar haben ein paar Kinder davon profitiert, die bei uns mit im Block wohnen (von den 300 indern muss ja auch jemand bei uns Unterricht haben), aber der Rest hat uns eher vorwurfsvoll bei zufälligen Begegnungen angeschaut. Allgemein hat man doch bei vielen Kindern Kommentare wie “Die haben nur Bälle und Puppen, sonst nichts dabei” und aus meiner Erfahrung haben auch die ärmsten Kinder in Lima ausreichend Spielzeug zu Hause, aber es mangelt eher an Schulutensilien oder Hygieneartikeln. Aber um fair zu bleiben: es war Weihnachten :-)
Das zweite Manko, was mir aufgefallen ist, war die betonte Imagepflege. Hauptsache Pepe und Jorge standen als “Organisatoren”im Mittelpunkt des Dankes bei der Übergabe und es wurden auch bloß viele Fotos vor dem Plakat der Brigada geschossen, dabei haben die beiden weder Geschenke verpackt, noch bezahlt, die kamen nämlich von Spenden der anderen Brigadamitarbeiter. Aber klar, sowas muss natürlich auch irgendwie promoriert werden und das da bei mir vielleicht auch ein bisschen Groll mitspielt, weil wir ständig angepflaumt wurden und die Vorweihnachtszeit nicht wirklich genießen konnten, das muss ich auch zugeben.

Weihnachten selbst war dann ein Erlebnis für mich persönlich, worüber ich nicht unbedingt weitschweifend reden mag. Was die Traditionen (in unserem Haus) angeht: das Haus ist mit zig tausend Kitschartikeln geschmückt (eine lebensgroße, posaunespielende Weihnachtsmannpuppe, 20 singende und blinkende Lichterketten, ein weihnachtlicher Klodeckel etc), alle sind gestresst und genervt, weil die chinesischen Vasen noch nicht genug geschmückt sind, um Mitternacht geht man auf die Straße und lässt Feuerwerk steigen, danach ist unter einem Plastikbaum Bescherung, es wird Truthahn mit Traubensalat gegessen undalle fallen erschöpft morgens um 2 ins Bett.
Silvester, welches wir mit ganz vielen anderen Freiwilligen am Strand in Huanchaco verbracht haben, wird übrigens genauso gefeiert, nur anstatt Truthahn gibt es Schweinebraten.

So... Das war also mein erstes peruanisches Weihnachtsfest und alles in allem wirklich eine interessante Erfahrung, die bei mir leidervon ein paar persönlichen Krisen überschattet wurde. Ich muss zugeben, dass Weihnachten bei 25 Gradund Sonnenschein, mit Mangosalat statt Plätzchen und Silvesterstimmung irgendwie doch auch ein perfekter Trigger für Heimweh sein kann. Ich mag Weihnachten mit dem Duft nach Zimt, Kerzen und ruhigen Familienabenden; eine feststellung, die mir vorher noch nicht so bewusst war.

Ich möchte mich hier am Ende dafür entschuldigen, dass sich dieser Eintrag so holprig lesen lässt; ich habe ihn in einem Worddokument während einer Internetfreienzeit verfasst und dachte, dass mit dem "Kopieren und Einfügen" ginge so einfach... da habe ich mich wohl geirrt. Ich hoffe, ihr versteht diesen mal nicht ganz so fröhlichen Bericht dennoch und findet nun einige schöne Bilder (:
Liebe Grüße,
Tanja

Samstag, 10. Januar 2015

Ich bin dann mal weg... von Gletschern, Lagunen und Mangos



Nachdem wir also viel gearbeitet haben, ging es Anfang Dezember dann wieder auf Peruerkundungstour. Diesmal zog es uns in das mit dem Bus acht Fahrstunden entfernet Huaraz mitten in den Anden. Auf knapp 3000m gelegen befindet sich hier im Tal zwischen den Cordilleras Blancas im Osten und den Cordilleras Negras im Osten das Wandermekkah schlechthin.
Von hier werden unendlich viele Touren, von tagsausflügen biszu 20 tägigen Gipfelumrundungen angeboten. Im Nationalpark Huarascaran besfindet sich auch der gleichnamige und höchste Berg Perus: stolze 67..m hoch thrnt er majestätisch in den Cordilleras Blancas. Eine unsere Wanderung von Yungay aus (im benannten Tal befinden sich die Städte Huaraz, Caruaz, Yungay und Caraz und sind alle Ausgangspunkte für verschiedene Wanderrouten) zur Laguna 69 führte uns auch zu Orten, von wo aus man seine ganze Pracht bewundern konnte, der aber leider eine Fotos nicht gerecht werden. Außerdem machten wir eine Tour zum Pastourouri, einem von Gletschern bedecktem 5000er im südlichen Teil der Gebirgsketten. Das letzte Stück zum eigentlichen Gletscher ausüber 5000m mchte mir dann allerdings doch ganz schön zu kämpfen: nach drei Tagen hatte sich mein Körper noch nicht ganz an die Gebirgsluft gewöhnt und mit Kopfschmerzen und Übelkeit konnte ich dann auch den Ausblick auf diese eisige Idylle genießen.
Hier also, diesmal sehr viele, Fotos :)

Tag 1: Die Stadt Huaraz


Unser Hostel


Tag 1: Alex, Nils (arbeitet in Pucallpa) und ich,im Hintergrund die Stadt mit den Cordilleras Negras


Zufälle gibt's, die gibt's gar nicht: Auf der Suche nach Cuy (Meerschweinchen) haben wir dieses nette Ehepaar kennengelernt, welches aus Lima, um genau zu sein UNSERER STRAßE, stammt.  






Tag 2: Die Laguna Wilkacocha in den Cordilleras Negras


 


Das schöne an den Cordilleras Negras ist,dass man den perfekten Blick auf die Cordilleras Blancas hat :)


Die Laguna Wilkacocha


Endlich oben...

...und da zogen dann die bösen Gewitterwolken auf.

Nach knappen 5h Wanderung hatten wir uns am Abend eine der Delikatessen Perus verdient: Picante de Cuy (Meerschweinchen)
Tag 3: Es geht auf den Pastourouri








Es hätte wohl auch die Möglichkeit gegeben, hinauf zu reiten

wir haben aber lieben einfach ein paar mehr Pausen eingelegt :-)
Ich sogar noch mehr als die Jungs :-D

Und auch hier habe ich die "Atmosphäre genossen"


Während Alex und Nils noch genug Energie hatten, auf einen anderen Hügel zu klettern


Aber am Ende gab es für alle den etwas anderen großen "halben Liter" Inkacola ;-)
Tag 4: Von Yungay zur Laguna 69
Allein die einstündige Fahrt zum Beginn des Wanderweges war eindrucksvoll


Vorbei an den zwei Zwillingslagunas Chinancochas

Begann der Wanderweg zu unserem längsten und anstrengensten Ziel

Alex und Nils vor dem Gipfel des bereits erwähnten Huarascaran
Auf dem ersten Plateau wird die Luft dann doch schon dünner (3500m)


auch Nils hat mal eine Pause gebraucht ;-)

fast geschafft!

Man kann das knacken des Eises schon hören...

Und da ist SIE! Die Laguna 69, nach 6h hartem Aufstieg, 700 Höhenmeter und sogar Rückkehrgedanken,ein unbeschreibliches Gefühl direkt unter Gletschern, die in diese malerische Lagune abtauen...

...einfach mal die Sonne zu genießen und zu baden :D



Und damit soll auch diese ausführliche Fotostrecke beendet sein. Vier Tage haben natürlichnichtgereicht, um jede Wanderung und jede Lagune zu besuchen, aber wir haben viel geschafft und ich muss sagen, dass ich wieder kommen möchte. Das gleiche habe ich mir dann allerdings auch eine Woche später gesagt, als wir, nachdem wir in Tingo Maria "Notlandenmussten", endlich in Pucallpa bei Nils angekommen waren.
Aber kurz zu unserer abenteuerlichen Reise:
Geplant war es, DOnnerstag abend in Lima loszufahren, morgens in Tingo anzukommen, dort FLorian und Katty abzuholen und gleich weiter in dasrund 5h entfernte Pucallpa am Ucayalifluss zu fahren. FLo hatte sich allerdings überlegt, für rund 20 € seinen Motorradführerschein an diesem morgen zu machen und den konnte er dann erst nachmittags abholen. ALs wir dann Tickets für abends kaufen wollten, hieß es, dass die Straße auf Grund eines Erdrutsches gesperrt wäre. Mh. Nagut, es stellte sich heraus, dass uns die Fünfer-WG für eine Nacht aushalten würde und wir verbrachten einen feuchtfröhlichen Abend in Tingo Maria. Der Bus, der dann Samsagmorgen fahren sollte,, wollte allerdings immer noch nicht, weil die Straße diesmal wegen einem Umgekippten LKW gesperrt war und so verschlug es uns noch an einen malerischen Wasserfall namens Santa Rosa. Samstag abend endlich fuhr der Bus, für Flo und Katty hätte sich die Reise nicht mehr gelohnt, also blieben nur noch ALex und ich. Wir kamen immer hin zwei gute Fahrstunden weit, bis der Bus dann stehen blieb. Für genau 12 Stunden. Vielleicht war es ein neuer Erdrutsch, vielleicht aber auch immer noch der von Freitag, Tatsache war, dass wir entweder ein Motortaxi nehmen, uns zu der berüchtigten Stelle fahren lassen und das ganze zu Fuß überquerenund dahinter hoffen, dass es Fortbewegungsmöglichkeiten gibt, oder aber wieder nach Tingo Maria zurückzukehren.
Wir wollten nach Pucallpa.
8h später, 22h nach Reiseantritt, 4 Taxifahrten weiter und rund 15€ ärmer kamen wir dann im tropischwarmen Pucallpa an :-)

Eine Kokaplantage mitten in den Bergen um Tingo

Santa Rosita

auf dem Rückweg hatte Lennarts Motorad leider einen Platten
Die Strecke nach Pucalla gehört vielleicht nicht gerade zu den bestausgebautesten der Welt ;-)

Dafür wurden wir dann dort mit herrlicher Regenwaldidylle empfangen

Am nächsten Tag ging es in Nils' Projekt: Ein Dorf für Waisenkinder

indem man u.a. auch gaaaanz viele Mangobäume findet (-:



Und weil wir niht genug Zeit hatten, sie im Wald zu suchen, ging es in den Tierpark..
Das warâlso der riiiiiiesige Reisebericht mit ganz viel Verspätung... Frohes Neues wünsche ich noch allen nachträglich!

Tanja